Schneeschuhwandern St. Corona, © Niederösterreich Werbung/Claudia Schlager

Schneeschuhwandern zum Wirtshaus: ein Wintertag am Wechsel

Von der Wexl Arena in St. Corona am Wechsel durch den frischen Schnee zum unberührten Wintererlebnis stapfen und nach dem Schneeschuhwandern beim Landgasthof Fally einkehren.

Winterlich ist es geworden. Das erste Mal dieses Jahr sind die Wiener Alpen von einer Schneeschicht bedeckt, die Berge in dichte Schneewolken gehüllt. Auch während meiner Anreise nach St. Corona am Wechsel fallen Flocken vom Himmel und sorgen für Nachschub. Perfekt für mein heutiges Winterabenteuer: eine Schneeschuhwanderung samt Einkehr am Wechsel. Rund 1,6 km und 240 hm werde ich am sogenannten Ameisenpfad zum Panoramateich wandern und mich danach im benachbarten Landgasthof Fally mit regionaler Küche belohnen.

Erster Stopp: Schneeschuh-Verleih und Insidertipps

Bevor das Schneeschuhabenteuer starten kann, borge ich mir im Verleih der Wexl Arena St. Corona (am Vortag online reservierten) Schneeschuhe aus. Dazu bekomme ich neben Stöcken auch wertvolle Insidertipps zur Wanderung: Der Ameisenpfad (ein Wald-Erlebnisweg ausgehend vom nahe gelegenen Ortsteil Orthof), sei eine gute Idee, bestätigen mir die Mitarbeiter. Trotzdem lohnt es sich ein wenig höher zu wandern, verraten sie. Denn nur ein paar Meter weiter – rund um Sumpi- und Simahütte – finden Schneeschuhwanderer schönstes, einsames Winterwunderland mit tollen Aussichten.

Von der Wexl Arena zum einsamen Winterwunderland am Wechsel

Neugierig und bestens ausgestattet wandere ich direkt vom Verleih los. Das erste Stück könnte ich zwar auch mit dem Auto zurücklegen, aber so wärme ich mich ordentlich auf und lasse ganz bewusst das bunte Treiben der Wexl Arena hinter mir. Mit jedem Schritt wird es ruhiger, beim Ausgangspunkt ist vom Trubel nichts mehr zu hören. Still, einsam und tief verschneit liegt der Ameisenpfad vor mir. Fasziniert folge ich – nun auf Schneeschuhen – dem Waldweg bergauf durch die herrliche Winteridylle. Die Nadelbäume sind mit einer dicken Schneeschicht bedeckt, nur vereinzelt treffe ich andere Wanderer, Tourengeher oder Familien mit Rodel. Bald erreiche ich den Panoramateich, dessen verschneite Oberfläche einen schönen Kontrast zur übrigen Winterlandschaft bildet. Einmal zum anderen Ufer gewandert, eröffnen sich Blicke auf die umliegenden Berge.

Eigentlich würde meine Wanderung ein paar Meter weiter bei der Almrauschhütte enden, aber ich habe noch nicht genug. Die Empfehlungen von vorhin im Kopf gehe ich weiter bergauf (Richtung Herrgottschnitzerhütte) bis zur Sumpihütte. Von der Terrasse der rustikalen Holzhütte liegt mir die Landschaft zu Füßen. Begeistert schaue ich über die verschneiten Hügel und die einsame Piste vor mir, bevor ich ins Tal zurückkehre. Dort wartet der gemütliche Teil des Wintertages auf mich: die Einkehr ins Landgasthof Fally, das fast genauso idyllisch am Fuße des Wechsels liegt.

Einkehr am Fuße des Wechsels: das Landgasthof Fally

Ein paar Autominuten später erreiche ich das Wirtshaus im Nachbarort. Landgasthof, um genau zu sein, und die Bezeichnung trifft den Nagel auf den Kopf. Das helle gepflegte Haus von Franz und Birgit Fally liegt in ruhiger Lage am Waldrand, ringsherum erstrecken sich Wiesen und Felder, dahinter ein schöner Ausblick über die Landschaft. Auch hier auf 900 Meter ist alles von einer dicken Schneedecke bedeckt. Drinnen ist es umso gemütlicher. Der Kachelofen sorgt für wohlige Wärme, die Holzvertäfelung und Sprossenfenster machen die Gaststube und den anschließenden großen Saal noch behaglicher. Ich nehme an einem der kleinen Tische direkt am Fenster Platz. Hier behält man auch drinnen die einsame Landschaft im Blick, meiner wandert aber erstmal über die Speisekarte.

Bodenständige Klassiker und hausgemachte Spezialitäten

Die bodenständigen Gerichte wie Sur Cordon-Bleu oder Ödenkirchner Hauspfandl klingen allesamt verlockend. Ein Großteil der Zutaten stammt aus der Region, viele davon sind hausgemacht, verrät mir später Birgit Fally. Um die Entscheidung abzukürzen, verlasse ich mich auf die Empfehlung der Wirtin und bestelle den Klassiker des Hauses: ein Backhendl. Die kräftige Frittatensuppe davor vertreibt die Kälte, die Roten Rübensuppe meines Mannes schmeckt hervorragend und macht neugierig auf mehr.

Die Wartezeit auf den Hauptgang verbringe ich damit, über die Winterlandschaft zu schauen und mit Birgit Fally zu plaudern. Die quirlige und sympathische Wirtin nimmt sich ausgiebig Zeit für ihre Gäste, auch ihr Mann lässt sich (wenn es die Küche erlaubt) immer wieder in der Stube blicken. Besonders intensiv tauschen wir uns über Wanderwege in der Region aus. Bei ausreichend Schnee könne man mit Schneeschuhen auch von Kirchberg zum Landgasthof wandern, verrät mir Birgit Fally. Für heute habe ich aber genug vom Schnee und genieße lieber mein knuspriges (und köstliches) Backhendl. Während die Landschaft vor dem Fenster immer mehr in der Dunkelheit verschwindet, beende auch ich meinen Winterausflug und verlasse zufrieden Wirtshaus und Wechsel.